China hatte keine Flüsse,
nur am Rande lag ein Meer,
und der Wind zog Regenküsse
mit den Wolken von dort her.
In dem Meer, im Osten grenzend,
lebten Drachen. Je ein Tier
gelb und schwarz und lang und glänzend,
aber freundlich alle vier.
Flügelwesen, die gern spielten
in den Wolken überm Land,
sorgend nach den Menschen schielten,
ob sich jeder wohl befand.
Einmal hörten sie das Beten
Aufgeregter überall.
Regen fehlte, Menschen flehten,
dass er auf die Ernte fall‘.
Und die Vier, um Hilfe, flogen
zu des Himmelkaisers Saal,
doch dem Gott war, selbstbezogen,
alles Menschenleid egal.
Zwar versprach er ihnen Regen,
doch er rührte keine Hand,
und Verhungern drohte jedem,
der sein Feld vertrocknet fand.
Da beeilten sich die Drachen,
sogen Wasser aus dem Meer,
um den Regen selbst zu machen,
spuckten sie die Bäuche leer.
Rasch erhoben sich die Pflanzen,
waren bald die Scheunen voll,
fingen Menschen an zu tanzen,
doch der Kaiser hegte Groll.
Rief, als er die Zähne fletschte:
„Bergesgott, heb du genug
deine Gipfel!“ Der zerquetschte
so die Drachen prompt beim Flug.
Doch das Leben zu verlieren,
ließ den Toten keine Ruh.
Flüsse wurden aus den vieren:
Amur, Jangtse, Hwangho, Zhu.
(ich muss evtl. einiges nachbessern)
http://www.haus-bau-planung.de/der-chinesische-drache/