Ich komm nicht mehr

[gummibaum]

Ich komm nicht mehr. So schrieb ich dir.
Und wollte nichts begründen.
Ich hatte Angst, aus deiner Tür
nie mehr herauszufinden.

Zu groß war meine Liebe doch.
Sie drohte mich zu spalten.
Nun gähnt in mir ein wundes Loch,
zu tief, es auszuhalten.

Ich will zurück. Oh, glaube mir.
Und werde nicht mehr fliehen.
Ich steh noch heut vor deiner Tür.
Vielleicht hast du verziehen.

[Letreo71]

Lieber Gummibaum,

das ist ebenso schön wie traurig.
In der ersten Zeile: So schrieb ich dir.

Lieben Gruß,
Letreo

[gummibaum]

Danke, liebe Letreo71. Hab's gleich verbessert.

Gute Nacht. LG gummibaum

[Erich Kykal]

Hi, Gum!

Der emotionale Inhalt und die kurzen, fast stakkatohaften Sätze beißen sich etwas, was aber eine ganz eigene lapidare Stimmung generiert. Die Verkürzung S1Z3 "rauszufinden" stört mein lyrisches Feinempfinden, das wirkt etwas zu flapsig angesichts der Thematik. Das und der Beinahetelegrammstil verleihen dem Werk etwas Kabaretthaftes, wie ich finde.

Gern gelesen!

Lg, eKy

[Curd Belesos]

moin moin gummibaum,

Doch jetzt umfange ich ein Loch,
zu tief, es auszuhalten.

Das "umfange" irritiert mich doch sehr, wahrscheinlich interpretiere ich es anders als du. (umfange= umarmen)
Ich bin von einer Leere umfangen

Doch das Bild das ich sehe, ist gut gemalt (geschrieben).

Erich schrieb auch über Bindungsängste.

LG
CB

[gummibaum]

Hallo Erich, hallo Curd,

vielen Dank. Das "rausfinden" habe ich geändert. Das "umfange" noch nicht.

Gute Nacht und LG
gummibaum

[gummibaum]

Das "umfängt" ist nun auch ausgetauscht. Danke. LG g

[Erich Kykal]

Ein "wundes" statt "wehes" würde ich noch anraten - liest sich flüssiger und ist als Bild klarer.

LG, eKy

[gummibaum]

Danke. Es ist so klar. Erstaunlich, was die Metapher möglich macht, da das Loch ja eigentlich weder weh noch wund sein kann.

[cyparis]

Lieber gummibaum,


ergreifend!
Ein Paradebeispiel, wie tief Liebe wirken kann.
Sie schwächt und stärkt im Gleichen. Abhängig macht sie immer.

Mir persönlich gefiele ein

So groß war meine Liebe noch

(weil sie überwog)
besser. Ich weiß, daß Du das "jedoch" gemeint hast, aber wäre das nicht etwas weniger knapp zu formulieren, ohne daß es seine Bedeutung verliert?
(noch für dennoch).

Ein tiefes Gedicht.


Gruß
von
Cyparis