Lieber Eky,
Die Andeutung: "Zen und die Kunst des Bogenschießens" von Eugen Herrigel, der diese Kunst in Japan erlernt hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass dir dieses Buch vielleicht gefällt.
Für diese Kunst gibt es ganz strenge Regeln. Das Ziel ist nicht wichtig, sondern wie man den Bogen spannt. Die Meister sind da gnadenlos, erkennen sofort, wenn der Schüler schummelt, weil er wieder einmal statt der Kunst, die er eigentlich erlernen sollte, nur daran denkt, wie er ins Schwarze trifft.
Man könnte also sagen, um ein wirklicher Meister zu werden muss man alles lernen und wissen, um es im entscheidenden Moment wieder zu vergessen. Dein, wie du ihn bezeichnest, "atavistischer" Stil, scheint mir irgendwie in diese Richtung zu gehen.
Also letzlich führte ihm der Meister beeindruckend vor, worum es wirklich geht: Aber vielleicht magst du das selbst lesen, deshalb verrate ich das jetzt nicht.
Aber vielleicht ein kleiner Ausschnitt aus dem Unterricht im Bogenschießen, weil ich da auch Poesie drin steckt. Es ist eine der wenigen "Erklärungen" des Meisters:
"Die Spinne tanzt ihr Netz, ohne zu wissen, dass es Fliegen gibt, die sich darin fangen. Die Fliege, unbekümmert im Sonnenstrahl tanzend, verfängt sich im Netz, ohne zu wissen, was ihr bevorsteht. Durch beide hindurch aber tanzt "Es", und Inneres und Äußeres sind eins in diesem Tanz. So trifft der Schütze die Zielscheine, ohne äußerlich gezielt zu haben."
Lieben Gruß
charis