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Ich liebe die Sonne, den Mond und die Sterne,
doch am meisten liebe ich mich!
Ich hab mich von allen am meistengern gerne,
denn das schönste der Wesen bin ich!
Ich bin der Liebling auf Erden, im Himmel,
und jeder lechzt nur nach mir.
Das ist, Gott weiß es, beileibe kein Fimmel,
denn Gott bin ich heute und hier.
Ich kleid mich in Satin, in Seide und Rosa,
das reißt Euch vom Stuhl auf die Knie!
Ich sags Euch in Reimen oder auch Prosa:
Was Schönres als mich gab es nie!
Wenn Völker rufen und Fahnen schwenken,
dann meinen sie ausschließlich mich.
Ich bin berufen, Geschicke zu lenken,
denn keiner kann das wirklich für sich.
Zeig ich ein Stückchen der goldbraunen Haut,
oder laß gar in die Schenkel mir blicken,
wird der Globus aufs Neue gebaut,
der Alte besteht nur aus Flicken!
Die Anbetung ist für mich ganz normal.
Ich bin doch die Krone der Schöpfung!
Vorher und nachher: alles banal.
Wer nicht dient, der wackelt zur Köpfung.
Wer das weiß und es richtig betrachtet,
hat meine Größe erst wahrhaft erkannt.
Ist , wie ich selbst, von mir gebannt
und fühlt sich gleich mir umnachtet.
03.07.2010