Autor Thema: Schatten und Flamme  (Gelesen 472 mal)

Erich Kykal

Schatten und Flamme
« am: Juli 14, 2021, 18:13:47 »
Ihr Minderen wecktet mich roh aus begrabenem Schlummer,
zu gierig darauf, was der Abgrund der Erde versprach.
Ihr suchtet nach Schätzen, wo tief ich in dräuendem Kummer
Äonen verschlief und noch tausende Jahre danach.

Ihr floht meines Zornes Gewalt, vor dem Sturz schon gefallen,
den Biss meiner Peitsche, des Schwertes erhabene Glut.
Ich nahm euer Reich und ich nahm eure heiligen Hallen,
und nahm eure Leben, und jenen, die rannten, den Mut.

So warte ich hier nun, Beherrscher der lichtlosen Tiefe,
auf den, der mich fordert nach altem und würdigem Brauch,
und wünsche zutiefst, dass ich immer noch ungestört schliefe
und träume von Tagen der Herrschaft von Feuer und Rauch.



(Sollte eigentlich klar sein, wovon hier die Rede ist ...  ;))
« Letzte Änderung: Juli 15, 2021, 01:04:09 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Schatten und Flamme
« Antwort #1 am: Juli 14, 2021, 20:20:36 »
Hi eKy!

Zum Fan langzeiliger, regelmäßig gebauter Amphibrachien hat mich dieses Werk auf Anhieb auch nicht gemacht ;) Dieser Drehorgeleffekt (so hast Du das glaube ich genannt - den Begriff mochte ich! :) ) stellt sich für mich hier auch wieder ein zusammen mit einer etwas schrulligen Altmodischkeit. ABER: Damit hab ich jetzt wirklich genug gemosert... zum Thema (komm ich gleich noch drauf) passt die etwas altertümliche Attitüde natürlich. :)

Letztlich hat mich, das gebe ich gerne zu, die Rätselraterei, wovon zum Deibel hier die Rede ist, doch äußerst erfreut.

Erst dachte ich ja an einen realen Vulkan, vielleicht Vesuv oder sowas... aber da passten die Schatzsucher nicht. Ich wüsste jedenfalls von keinem Vulkan, der aufgrund unvorsichtiger Knappen losgegangen wäre.

Dann dachte ich an einen Kohleflözbrand (da könnte unser Hans als Lokalpatriot bestimmt Wissenswertes aus dem saarländischen Revier beisteuern :) ). Da passte aber das Schwert und die Peitsche nicht.

Die Peitsche war es dann auch, die mich auf die Lösung brachte. Wobei ich in der zugehörigen Literatur alles andere als eingelesen bin... ich hatte nur eine Filmszene vor Augen und hab dann kurz nachrecherchiert... ansonsten bin ich in jenem Genre nämlich wirklich nicht bewandert. :)

Die Lösung ist:

********Spoiler für alle, die noch raten wollen*******
xxxx...airom nov gorlab ned mu hcis tlednah se...xxx


:)

LG!

S.
« Letzte Änderung: Juli 14, 2021, 20:25:36 von Sufnus »

Erich Kykal

Re: Schatten und Flamme
« Antwort #2 am: Juli 14, 2021, 21:48:31 »
Hi Suf!

Du hast es erfasst! Ich habe die Bücher zwar auf Deutsch und im Original gelesen, aber beim Schreiben stand natürlich auch mir die ikonische Filmszene vor Augen!  >:D ;D

Zum Amphibrachys kann man stehen, wie man will, aber ich finde, zu so einer theatralischen Figur voller dunklem Pathos passt er irgendwie.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.