Hi, Cypi!
Wunderbar lyrische Sprache in einer Sonettform mit vierhebigen Zeilen. Da liegt auch schon die Problematik: Einige sind zu lang geraten, andere zu kurz. Und unbetont sollten alle Auftakte sein.
Du hast mein Leben leergetrunken,
Du warst der Liebe roter Schein.
In Dich bin ich hineingesunken:
Gegen die vielen "ge"s(leerGEtrunken, hineinGEsunken, wegGEwunken): auch melodischer und als Bild stimmiger mit "hineinversunken".Du warst mir groß, ich war Dir klein.
Ich wußte das. Es mußte sein.
Du hast mich lächelnd weggewunken.
Seit gestern ruh ich bei den Angostura-Unken.
6 Heber statt 4. Richtige Länge: "Seit gestern ruh ich bei den Unken."Doch heute bin ich wirklich Dein!
Ist alles Unsre auch verblasst:
In meinem Garten blüht der Seidelbast
5 Heber! Richtige Länge: "Im Garten blüht der Seidelbast"aus Deiner Hände Samen.
3 Heber! Richtige Länge: "aus deiner Wunderhände Samen."
Als dort im Tal wir nah uns kamen,
scheute ich nicht Deine Dramen.
Betonter Auftakt stört den Rhythmus! Richtig: "verlor ich mich in deinen Dramen."Heut bin ich Dein. Du bleibst Damast.
So ist der Text ohne Fehl, liest sich rhythmisch und rund.
Sehr gern gelesen und beklugfummelt!
LG, eKy