Unverschämt

[cyparis]

    Auf meinem Lager liegt der Tod.
    Hat sich nur halb entkleidet,
    denn er war hundemüd.
  

(Rest gelöscht)

[Erich Kykal]

Hi, Cypi!

BRRRR - da überläuft es einen! Aber Frage: Wie kommt der Tod ausgerechnet auf deinem Lager zu einem Mägdelein? Wie starb's?

Das Bild mit der "Todin" zuletzt hat beinah etwas Verschmitztes. Wurde der Tod ihr mit dem Mägdelein untreu, ehe er es ausweidete? (Letzteres ist übrigens eine recht "hardcore"-mäßige Passage! Zusammen mit Wörtlein wie Schweinedarm usw. eine lyrische Grenzwertigkeit - ungewohnt aus deiner sonst so ästhetisch bemühten Feder!

LG, eKy

[cyparis]

Lieber Erich,

ich hab den Text so weit wie möglich entfernt.
Verursacher dieser Travestie waren zwei Zeilen aus einem Gedicht:


Der Geier überm Feld zieht seine Kreise,
Darunter liegt der Tod fast ausgeweidet.
(von Walther, gestern in Poetry)

ich habe versucht, mir einen ausgeweideten Sensenmann vorzustellen.

Betrachte es als seltenen Ausrutscher!

[Erich Kykal]

Hi, Cypi!

Hoffentlich hast du es nicht extra meinetwegen gelöscht, sondern weil du selbst der Meinung warst, es sollte weg. (Was ich schade finde - abgesehen von den logischen Problemchen war das Gedicht sprachlich hochwertig, und das mit der "Todin" fand ich nachgerade burlesk...vielleicht kannst du diesen Gedanken mal anderswo gebrauchen oder verdichten!?)

LG, eKy