Platanenlaub schattet die Holzbank am Rande
des Grüns in der lärmend betriebsamen Stadt.
Ein mächtiger Erdball auf ehernem Stande
zeigt alles, was Platz auf dem Kugelbauch hat.
Ich nehme mir Zeit, alle Welt zu bereisen,
ein Kontinent drängt sich dem anderen vor.
Im Fliegen, in Wägen auf endlosen Gleisen,
erreiche ich sie durch der Vorstellung Tor.
Mongolen aus Jurten begrüßen mich lächelnd,
in Tibet entzückt mich ein goldener Schrein.
Die indische Mutter, ihr Wiegenkind fächelnd,
lädt höflich mich fragenden Ortsfremden ein.
Australiens Feuer im Busch lassen schaudern,
ein Wombat streift hungrig durchs braundürre Gras.
Ich darf über Weltschlangen, Urgötter plaudern,
zwei Männer beschlagen den Pfeildiabas.
Ich treff Kokopelli, den Meister der Flöte,
im Tal, wo der Hogan im Bergschattenkühl
den Zuni der Ärmlichkeit drückende Nöte
vergessen lässt, ferne dem Großstadtgewühl.
Ein Xosa erklärt mir den Schnalzlaut der Zunge,
Hujambo begrüßt mich die bildhübsche Frau.
Kwa heri, muss weiter, die Löwin hat Junge,
sie stellt sie mir hinter dem Brotbaum zur Schau.
Dann bin ich in Wien, streif durch Budapests Gassen,
besteige den Turm in Paris, seh Madrid,
war überall, kann diese Reise kaum fassen,
bewusst ist mir nämlich kein einziger Schritt.