Hi, Daisy!
Ich wollte aus der Sicht eines der Welt gänzlich Entwöhnten schreiben, eines quasi Versteinerten, der sich nach dem Leben sehnt, wie er es einst kannte.
Nicht aus zweiter Hand aus dem Fernseher, sondern das echte, direkte, pure Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, den Gefühlen, der Unmittelbarkeit und so.
Manche sind so in sich selbst gefangen, dass nur Schmerz ihnen noch zeigt, dass sie lebendig sind, intensiv fühlen können. Ich spreche von seelischem Schmerz, der reinigt wie ein Fegefeuer. Natürlich gibt es auch die körperliche Variante: Ritzer und Selbstverstümmler, die gehen einen noch direkteren, aber schädlichen Weg, und die Gründe sind meist weniger Sehnsucht als vielmehr nackte Verzweiflung und Selbsthass aus vielerlei Ursachen.
In Ansätzen bemerke ich solch eine Petrifizierung des Daseins auch bei mir, daher die Thematik: Es gibt so gut wie nichts mehr, was mir noch Freude macht, ein Erstarren in Ritual und Gewohnheit, Bevorzugung der Langeweile und Bequemlichkeit, Verlangsamung des Denkens, Ziel- und Willenlosigkeit, Motivationslosigkeit, Trägheit, Lustlosigkeit... die Liste ist lang.
Ob das eine Alterserscheinung ist oder eher persönliche psychische Ursachen hat, muss ich noch herausfinden. Aber keine Sorge - ich steuere gegen!
LG, eKy