Autor Thema: Selbstverständlichkeit  (Gelesen 1009 mal)

Erich Kykal

Selbstverständlichkeit
« am: August 22, 2013, 10:13:05 »
Der Blick aufs Wesentliche scheint verschoben
an manchen Tagen, und Gefälligkeiten,
die sonst behaglich sind, sie widerstreiten
dem wahr Gefühlten, dem wir sie enthoben.

Dann scheint die Seele in die Welt verwoben,
gebunden an die Oberflächlichkeiten,
die wir einander suchen und bereiten,
dem wahr Gefühlten lächelnd vorgeschoben.

Wer wollte nicht sein Innerstes verspüren,
statt aufzugehn in welkenden Allüren,
vom blinden Dasein merklich aufgerieben -

bloß ganz bei sich sein und daraus erwachen,
um endlich nur, wie es die Kinder machen,
zu leben - und zu fühlen - und zu lieben.
« Letzte Änderung: Juni 29, 2019, 12:32:08 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re:Selbstverständlichkeit
« Antwort #1 am: August 23, 2013, 14:30:35 »
Der Aufstand der Nichtigkeiten hat, wenn ich das recht verstehe,  immer wieder mal wieder ungeahnten Erfolg. Wenn da nicht Mephisto im Spiel ist.

Gern gelesen
gummibaum

Erich Kykal

Re:Selbstverständlichkeit
« Antwort #2 am: August 24, 2013, 01:37:03 »
Hi, Gum!

Nichtigkeiten, hinter denen wir uns vor anderen und uns selbst verbergen - Betrug und Selbstbetrug.
Masken, die wir tragen, aber auch Lasten, die wir mit uns schleppen: Begierden, Wünsche, Träume, Lüste, Süchte, die uns von dem ablenken, was wesentlich sein sollte: Unser wahres Selbst zu entdecken, zu kultivieren, zu leben. Wie viele verstecken sich hinter Geld, Erfolg, Macht, Dingen, die ihnen wichtig erscheinen: Tand und Eitelkeiten. Wer ist gefeit?

Vielen Dank für deinen Kommi!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Daisy

Re:Selbstverständlichkeit
« Antwort #3 am: August 25, 2013, 18:20:54 »
Hallo Erich,

es gelingt dir immer wieder in deinen großartigen Gedichten, so wie hier, die Maske ein wenig zu lüften und einen Blick dahinter zu gestatten!

Ja, so sind wir und ich denke da gibt es keine Ausnahmen, auch wenn das vielleicht mancher von sich selber glauben möchte.

Die Terzette haben's mir ganz besonders angetan!

Großartig!

LG Daisy

Erich Kykal

Re:Selbstverständlichkeit
« Antwort #4 am: August 26, 2013, 01:48:00 »
Hi, Daisy!

Vielen Dank für dein liebes Lob!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Selbstverständlichkeit
« Antwort #5 am: September 02, 2013, 10:47:59 »
Nur dies, lieber Erich:

Das ist Dichtkunst, große Dichtkunst,
inhaltsschwer.

Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte