"Ausrotten ist nicht"
Sehr richtig, lieber Sufnus.
Wir werden noch Jahre daran zu knabbern haben und die Frage ...Wer hat Schuld?" ... wird sich nie klären, ebenso wie die Versäumnisse die zu Lasten des Staates gehen.
Das neue IfSG gibt dem Staat weiter Möglichkeiten in die Hand, die Unzufriedenheit und Denunziantentum weiter zu forcieren, bis hinein in die Unversehrtheit der eigenen Wohnung. Der Staat, der die Ausübung des Gewaltmonopols inne hat, wird durch das neue Gesetz uneingeschränkt gestärkt und hat jetzt das Recht bei Denunziationen mit dem Argument "Gefahr in Verzug" jede Behausung zu stürmen.
Es ist erschreckend, wie kaltblütig und gezielt die Öffentlich Rechtlichen diese fast schon autokratischen Maßnahmen bejubeln und Kritiker und Demonstranten niederschreiben.
Hier geht es nicht um eine Leugnung der Pandemie, sondern um das schludrige Verhalten der letzten Monate, wo vernünftige Lösungsmöglichkeiten regelrecht verpennt wurden. Und jetzt sollen es Polizisten und Wasserwerfer Knall auf Fall richten?
Das Gesamtmaß der Ungleichbehandlung lässt eine derzeitige Schadensbegrenzung gar nicht nicht mehr zu und wird auch die nächsten Jahre präsent bleiben, weil knapp zwei Millionen Menschen ohne Hilfe im Ruin fest stecken. Die gesamte staatliche Fehlleistung und die daraus resultierenden Verwerfungen sind zu umfangreich, als dass man sie hier alle auflisten könnte.
Das ist eine gesellschaftliche, wie auch eine finanzielle Katastrophe
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* die Nebenerscheinungen des neuen IfSG bringen auch die Sicherung der Grenzen auf den neuesten Stand, wo klammheimlich die illegale Migration heruntergefahren wird. Jetzt, auf einmal ist es doch möglich die Grenzen zu sichern, was vor drei Jahren noch als unmöglich galt. Man gewinnt hier den Eindruck, als ließe sich alles und jedes Problem mit der Formel des Infektionsschutzes lösen. Quasi im Schnelldurchgang wird im Bundestag und ein Tag später im Bundesrat ein Gesetz durchgepeitscht, ohne Ausschüsse, Ethikrat und Opposition, wofür man sonst Jahre gebraucht hätte.
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* gibt es überhaupt etwas Gutes an dem neuen Gesetz? Jeder hat seine persönliche Messlatte im Kopf und ich ertappe mich selbst eine gewisse Genugtuung dabei zu empfinden, dass dieses (für mich sinnentleerte) Lufthansarumgefliege und Kreuzfahrtgetümmel dieses Jahr eine Auszeit genommen hat. (Neid? Nee) ..Anderen geht es vielleicht beim Fußball oder Karneval so. Es ist einfach "too much of the same" und die Menschen verlieren das Gefühl von Vertretbarkeit und Zumutbarkeit. Ich fühl mich trotzdem schlecht dabei.
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* es enttäuscht mich auch das Opportunistische meiner Künstlerkollegen, die mit Demutshaltung wie Ertrinkende rumeiern.
Künstler glauben vielfach, dass es genügt, wenn man sich den Spruch "ohne Kunst und Kultur wird's still" aufs Profil pinnt und damit wäre es getan.
Die Affinität zur Obrikeit, die bei vielen Künstlern vorherrscht, hat mit dem typisch deutschen administrativen System von Kunst und Kultur und dem hierarchischen Vergabesystem zu tun. Das züchtet den Gefälligkeitskünstler heran, der in der Nähe der Kulturämter und Senderprogrammchefs herum lungert und auf die Fütterungszeiten wartet. Das sind keine richtigen Künstler. Kunst muss frei sein, sonst ist sie nur Bittsteller.
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Und wie sieht unsere Zukunft aus?
Es wird die Werbetrommel gerührt für das Leben nach Corona. Der Zukunftsforscher Matthias Horx verteilt in Interviews gerne seine Placebos für eine bessere Welt aber es braucht weder mathematische noch volkswirtschaftliche Kenntnisse, um vorauszusagen .... " wir sind ganz schön am A****" und eine dekadente, gierige, machtgeile Gruppe von Politikern, Lobbyisten und Kapitalfuzzis stopft sich auf Kosten der kleinen Leute die Taschen voll.
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*bei alledem ärgert mich am meisten, dass ich es mir gefallen lasse sämtliche Kreativität zum Stillstand zu bringen. Noch nicht mal ein Schmähgedicht will mir von der Hand gehen.
Danke für deine Ausführungen. Bleibt alle gesund. Schönes Wochenende. Gruß vom Hans