Hi, Cypi!
So bin ich eben. Auch wenn ich furchtbar überzeugt und wie der Herr jeder Situation wirke - ich zweifle und hinterfrage immer. Alles andere, aber zuallererst mich, meine Überzeugung, meine Motive, meine Reaktionen.
Das Sonett wurde aus gegebenem Anlass gestern geschrieben. Es war eigentlich kein Streit. Erst mal war ich gestern ohnehin frustriert, da ich mich schon sehr auf einen Malkurs mit Ölfarben gefreut hatte, der sich dann allerdings als irreführend ausgeschrieben erwiesen hatte und somit für mich ins Wasser gefallen war. Danach fuhr ich - unterschwellig verärgert - nach Freistadt in die Buchhandlung, um dort ein wenig mit anderen Menschen zu interagieren. Ich habe dort jemanden wohl durch eine unbedachte Äußerung gekränkt, der sich daraufhin angegriffen fühlte, und da er mich im Zuge unseres Gesprächs wohl ohnehin für einen arroganten Besserwisser hielt (ich vertrete meine Standpunkte mitunter recht intensiv, außerdem hielt ich dieses Herrn Meinung für arrogant oberflächlich und großteils auf Hörensagen basierend), versuchte er mich intellektuell und zuletzt auch etwas spitzzüngig zu maßregeln. Da ich auch von ihm zuvor offenbar eine falsche Meinung hatte - ich hielt ihn für einen blickescheuen Leisetreter, der nie ausspricht, was er denkt, und er hielt mich wohl für das Gegenteil - nahm ich ihm seine leichten Verbalattacken nicht weiter krumm.
Daheim aber ärgerte ich mich wieder mal maßlos über mich selber, da offenbar meine Zunge erneut schneller gewesen war als mein ohnehin unterentwickeltes soziales Gehirn. Das stürzte mich - zusammen mit der marginalen Demütigung durch diesen Herrn - unvermittelt in eine geradezu körperlich spürbare depressive Phase, in welcher dieses Sonett entstand.
LG, eKy