Aufgebracht

[Erich Kykal]

Ideen, sie sind wie Piraten und entern dein Leben,
entweihen die Tempel, in die du dein Wesen gedacht.
Sie graben dich an, um verborgene Werte zu heben,
du streichst deine Fahne, sie haben dich - aufgebracht.

Sie feiern den Sieg dort in deinen hochheiligsten Räumen,
und saufen und prügeln sich lachend, durchtanzen die Nacht.
Du musst sie bedienen mit all deinen goldenen Träumen,
sonst sind sie womöglich beleidigt und - aufgebracht.

Zuletzt sind mitunter sie dennoch willkommene Gäste,
bald heimisch in dir und sie wandeln dir beinahe sacht
zu wohnlichen Hütten die leeren Gedankenpaläste
nur dank der Geduld, die du für sie - aufgebracht.

[cyparis]

Ja, lieber Erich,


was soll ich da noch groß schreiben?
Wie geschickt und sinngemäß Du die Vieldeutigkeit des "aufgebracht" in Deine schönen Strophen eingebaut hast?
Schlafwandlerisch gehst Du mit der herrlichen Sprache um, daß man immer wieder nur reine und ungetrübte bewundernde Freude emfpinden kann.

Fernen Gruß
von
Cyparis

[Daisy]

Hallo Erich,

das gefällt mir ja wieder mal ganz besonders gut!

Eine Strophe schöner als die andere, ich wüsste nicht,
welcher ich den Vorzug geben sollte - ich mag sie alle gleich gern.
Du hast diese Piraten, wie nicht anders zu erwarten,
gezähmt und in Form gebracht und so sind sie überall gern gesehen.

LG Daisy

[Erich Kykal]

Hi, ihr beiden!

Naja - mittelgut. Laut eigenem Empfinden.

Jedenfalls danke für die Blumen!

LG, eKy