Autor Thema: Dorfidylle (Sonett)  (Gelesen 1305 mal)

Ingo Baumgartner

Dorfidylle (Sonett)
« am: Mai 01, 2010, 08:06:40 »
Rapsfelder trennen das Grün satter Weiden,
Baumreihen, Hecken bewachen die Fluren,
Pflüge ziehn sauber im Regelmaß Spuren,
fett glänzt die Krume, die Scharmesser schneiden.

Höfe im Vierkant, trotz Größe bescheiden,
goldene Zeiger der vierfachen Uhren
lockern des Kirchturms markante Konturen.
Harziges Holz seh ich Hausmauern kleiden.

Sanft streben Rücken in waldnahe Hänge,
Stolz auch, die Last eines Dorfes zu tragen,
bar aller Hektik und städtischer Zwänge.

Sonntag ist heute, im Hof ruht der Wagen.
Schatten der Linde gewinnen an Länge,
Schatten, die langsam das Taglicht benagen.
« Letzte Änderung: Mai 01, 2010, 12:17:05 von Ingo Baumgartner »

a.c.larin

  • Gast
Re:Dorfidylle (Sonett)
« Antwort #1 am: Mai 01, 2010, 18:18:44 »
hallo ingo,

mit der von dir nun ausgedachten abänderung in "stolz, wohl....." finde ich das gedicht sehr abgerundet.
chapeau!

lg, larin

cyparis

Re:Dorfidylle (Sonett)
« Antwort #2 am: Mai 01, 2010, 19:34:09 »
Lieber Ingo!

Dein herrliches Sonett hat in mir eine sehr tiefe und starke Nostalgie entfacht.
Wie stehen Kindertage auf!

Letzte Zeile. Anregung:

Schatten, die mählich am Tageslicht nagen.

???

Hab Dank dafür, daß Du mir zu einem sehr intensiven Gefühl verholfen hast!


Liebe Grüße
von
cyparis
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(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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