Autor Thema: Goethes Neffe  (Gelesen 1150 mal)

norbert

Goethes Neffe
« am: November 04, 2012, 22:02:43 »
Goethes Neffe

Wolfgangs Neffe Gunther Goethe
starrte in die Morgenröte,
so, wie er dies häufig machte,
wenn er tief und innig dachte.

Gunther war ein großer Seher,
abgrundtiefer Weltversteher,
Denker ohne Fehl und Tadel,
Philosoph von höchstem Adel!

Gunther stieß an Horizonte,
die nur er erblicken konnte.
Doch - Prophet im eignen Lande -
ihm blieb nur der Spott, oh Schande!

"Denkt wohl, weil er Goethe heißet,
dass er goldne Eier scheißet!"
Die genetische Verastung
war für Gunther nur Belastung!

Denn er war zu spät geboren -
hoffnungslos verkannt, verloren.
Als er nicht mehr weiter wusste,
kam es, wie es kommen musste:

Gunther G. begann zu pöbeln,
warf mit Eiern, Brot und Möbeln,
dass man ihn, der Ärger machte,
prompt ins Irrenhaus verbrachte.

In des Hauses dunklen Kammern
half kein Flehen und kein Jammern.
"Größenwahn gleicht einer Droge,"
sprach der Anstaltspsychologe,

"dieser Wahn lässt sich kaum dämpfen,
keinesfalls final bekämpfen!
Sperrt ihn allzeit hinter Mauern,
dort mag er getrost versauern!"

(Jener Arzt war - welch ein Hohn -
Friedrich Schillers Friedelsohn...)


cyparis

Re:Goethes Neffe
« Antwort #1 am: November 05, 2012, 20:04:57 »
Köstlich, lieber norbert!

Das hat mir einen (ekligen) Tag gerettet!
Hab ganz lieben Dank dafür


von
cyparis! ;)
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Knacki

Re:Goethes Neffe
« Antwort #2 am: November 17, 2012, 09:02:37 »
Hallo Norbert

da sieht man mal wieder - der Apfel fällt doch weit vom Birnbaum

ein lachender Knacki
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also .....