Dein Schatten

[Ingo Baumgartner]

Zwillingsbruder ist dein Schatten,
eines Fußes auch mit dir,
Weggefährt auf Wiesenmatten,
Huscher über Gartenlatten,
wachsendes Giraffentier.

Launen hat er, mit dem Lichte
handelt er sich Scherze aus,
fängt sich im Geäst der Fichte,
schmiegt sich an das Steingeschlichte,
schleicht sich spindeldürr zum Haus.

Neckst du ihn mit Handgebärden,
folgt er dir als Hampelmann.
Nutzlos wären da Beschwerden,
Bruder bleibt er dir auf Erden,
nimm als guten Freund ihn an.

[cyparis]

So, lieber Ingo -


jetzt habe ich es oft gelesen.
Auswenig lernen geht bei mir nicht mehr, die grauen Zellen machen nicht mehr mit.

Hinter "Launen hat er" hätte ich einen Punkt oder einen Strichpunkt gesetzt. Ein Doppelpunkt wäre zu krass.
Und wenn das ganze schöne Gedicht ein innerer Monolog ist, stimmt das "nehm" im letzten Vers.
Wäre es ein sog. guter Rat, käme auch das "nimm" in Betracht.

Schatten sind treuer als Spiegelbilder, und sie bedürfen nicht immer der Sonne.


Ganz lieben Gruß
von
cyparis

[Ingo Baumgartner]

Herzlichen Dank, meine Magistra. Schon korrigiert. LG Ingo

[cyparis]

Lieber Ingo,


es bleibt immer allein dem Dichter überlassen, wie er selbst sein Gedicht meint, interpretiert, fühlt und gestaltet.
Ich freue mich aber sehr darüber, daß Du mir meine Anmerkung nicht verargt hast.


Herzlichen Gruß
von
cyparis