Nosferatus Träume

[Erman]

Der unsichtbaren Sonne reiche ich die sehnsüchtigen Arme
und öffne mein Herz jemandem - nicht anwesenden.
Meine Seele ist voller dunkler Harmonie,
deren Klängen ich noch nie zugehört habe.

In Leeren räumen, habe ich mein Sein angesiedelt
und mich dort verstreut - wie glänzender Orion.
Unendlich lebe ich in einer Welt der Wünsche, Herzen
und Ängste, schwebend über den Gezeiten.

Die Wahrheit machte mich schrecklicher und größer:
Nichts schadet mir mehr, nichts schmerzt mich.
Meine sehnsüchtige Seele liebt unermesslich;
Jeder meiner Schritte ist ein Schritt zum neuen Glück.

Ich beginne mit dem Morgen dort, wo ich nachts aufhörte,
festhaltend, die Enden der goldenen Fäden.
Ellen - mein Tag bricht maßlos glückselig an
mit einem traurigen Lied der Schwalbenschar.

Während ich meinen sehnlichsten Wunsch vortrage,
säuselt, kribbelt, wie der Tanz der Dämonen, das Leben
und hat den Rhythmus meines durstigen Blutes -
alles in meinen Träumen verwandelt sich in lebendigen Farben.
 
Mit verlangen und unsichtbaren Glaubens, schreite ich
auf dem Pfad, der nicht der Gleiche ist - vergessend
mein gebrochenes Herz - das Weib schämt sich vor nichts.
Ihre begierige Frucht ist voll der Nacht.

[cyparis]

Lieber Erman,


mit diesem Gedicht komme ich leider nicht zurecht.
Ich kann den titel nicht mit dem Inhalt in Übereinstummung bringen.
Außerdem stehen mit die beiden Filme zu deutlich vor Augen.

Bitte hab Verständnis
für
cyparis

[Erman]

Lieber Cyparis,

vielen dank fürs Lesen und Kommentieren.

Hier wollte ich die ''Menschliche'' Seite, wenn man überhaupt noch davon reden kann, der Romanfigur Nosferatu beleuchten. Da aber diese Figur als das schrecken schlechthin bekannt ist, habe ich Nosferatu in seinen Träumen sprechen lassen, da könnte er anders sein, als in der ''Realität''. Jedenfalls habe ich mir die Frage gestellt, was und wovon träumt das Böse?. Deshalb der Titel.

Lieben Gruß
Erman

[cyparis]

Ja, lieber Erman -

ich lese mir den schönen Text noch einmal durch.
Anregungen zum Feilen habe ich bereits.
Ob ich einen Bezug herstellen kann nach Deiner Erklärung?
Ich werde es versuchen.
Aber kann das "Böse" denn wirklich sehnsüchtige Träume haben?

Vorerst lieben Gruß
von
cyparis

[Erman]

Lieber Cyparis,

deine Anregungen sind mir immer willkommen und sehr wertvoll!
Ich würde sie gern Lesen.

''kann das "Böse" denn wirklich sehnsüchtige Träume haben?''

Ich weiß es nicht. Doch diese Frage und auch andere Fragen bzgl. des ''Bösen'' haben mich immer beschäftigt. Auch die generelle Frage, ob das ''Böse'' auch seine Träume hat, welche auch immer, wäre für mich sehr interessant zu erfahren. Und wenn ja, dann stelle ich mir die Frage, welche Träume diese sein könnten. Ob Menschen in ihren Träumen nicht alle gleich sind.? Das heißt, ob alle Menschen in ihren träumen, (egal jetzt, wie ihre Charaktere sind, in welcher geistigen Verfassung sie sind, von ihrem Gemüt her sie in der Realität auch sein mögen), auch Angst, Freude, Sehnsucht etc. haben? also so alles, was man in Träumen sieht, erlebt, auch dieses wirklich von allen Menschen gleich erfahren, erlebt wird?

Könnte es sein, dass die Menschen in ihren träumen, unabhängig ihrer Geistigen, Intellektuellen, Verfassung und gesellschaftlicher Stellung allesamt gleich sind?
Also sich ohne unterschiede erleben? Gibt es in Träumen Rangunterschiede?

Man denkt eher, dass der ''Gute'' Mensch sich im Traum auch als guter Mensch erlebt und, dass das ''Böse'' in seinem Traum nur noch Böse handelt, sich so sieht wie im realen Leben. Ich stelle mir aber die Frage: Könnte es sein, dass das Böse im Traum eigentlich gar nicht Böse ist, Sondern genauso ist wie jeder Mensch auch, egal ob Gut oder Böse.  
Vielleicht gibt es im Traum gar keine Unterschiede zwischen Böse und gut...

Das waren meine Überlegungen, als ich das ''Böse'' im Gedicht mit Eigenschaften zeigte, die das Böse ''Vermeintlicher'' weise in der Realität eigentlich nicht haben ''Kann'', nicht haben ''darf'' oder nicht haben ''sollte'', weil sich das Böse von dem guten freiwillig distanziert.
Doch ist es wirklich so, dass das Böse nur die Eigenschaften besitzt, die es vom guten unterscheidet und somit in ''Guten'' Menschen nicht vorkommen?
Oder sitzen die guten Eigenschaften beim ''Bösen'' Menschen irgendwo in einem Dunkeln verlies, Winkel, Ecke und Kommen nur in seinen träumen zum Vorschein? Ich denke, dass das durchaus sein könnte...

Lieben Gruß
Erman

[cyparis]

Sehr interessante Fragen!
Das sollte man in dem speziellen Faden aufwerfen.
Aber da wir hier so wenige sind und auch Du Dich inzwischen noch in andren Foren orientierst, wird kein großes Echo kommen.

Liebe Grüße an Dich
von
cyparis