Autor Thema: An Luna  (Gelesen 1427 mal)

Martin R.

  • Gast
An Luna
« am: August 04, 2012, 01:38:31 »
An Luna

Über tausend Täler glänzet seine Helle
in die Tiefe meines Herz aus Rosen,
heute soll der Vollmondgroße
ein Weib für mich erlosen.

Lange saß ich an den Fluten
die das Mühlenrad erschafft,
aus den Wassern steiget endlich
auf die weiblich Kraft.

Der schwüle Abend wird zur heißen Nacht,
und alle Lüste sind die meinen,
ich tanze mit ihr und allen Freuden
einen gar verführerischen Reigen.

Da kocht mein Herz! Und wille fliegen
fliegen in die Brust hinein,
meine arme, alte Seele
wollte zart umfangen sein.

O wie dank ich meinem Freunde!
Am Himmel schaut das Mondgesicht;
sie bleibt an meinem Munde
bis zum fernen Morgenlicht.

Doch – ach! wie schnell vergehen Stunden!
Es sinkt mein Herz zum Dämmerrot,
zuletzt schenk ich ihr Ringe der Betrübnis.
Sie geht, sie geht – und ewig ist die Not!

Nur der Volle wacht noch droben.
Welch lieblich, troster Schein!
Sie hat mich verlassen,
doch du lässt mich nicht allein.

Martin Römer
02. - 03.08.2012
« Letzte Änderung: August 07, 2012, 16:23:40 von Martin R. »

Erman

Re:An Luna
« Antwort #1 am: August 05, 2012, 22:46:39 »
Lieber Martin,

das ist ein sehr schönes Gedicht!

Ich hab dein sehr wehmütiges Gedicht gern gelesen und mich drin gefunden, wie so oft bei solchen romantischen, ausdrucksstarken Strophen.


Lieben Gruß
Erman
Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman

Martin R.

  • Gast
Re:An Luna
« Antwort #2 am: August 06, 2012, 01:19:17 »
Herzlichen Dank für dein Lob, Erman.
Ich denke auch, dass dies einer meiner besseren Gedichte ist, wenngleich grade der Ausdruck, wie ich finde, noch verbesserungswürdig ist. Darauf werde ich mich bei den nächsten lyrischen Arbeiten mehr konzentrieren.

Lieben Gruß
Martin

P.S.: Strophe 4, Vers 3 fehlte ein Komma. Dies habe ich jetzt nachgeholt.
« Letzte Änderung: August 06, 2012, 01:31:22 von Martin R. »

cyparis

Re:An Luna
« Antwort #3 am: August 07, 2012, 07:02:44 »
Abgesehen von "die Lüsten"  (richtig: die Lüste)
stimme ich Ermann gerne zu.
wie hab ich das gerne gelesen.
Der hochromantische Duktus spricht mich sehr an.

Lieben Gruß, lieber Martin,


von
cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Martin R.

  • Gast
Re:An Luna
« Antwort #4 am: August 07, 2012, 16:23:05 »
Liebe cyparis,

danke für deinen Kommentar.
Richtig, "die Lüsten" ist ein Fehler, denn man nicht unter lyrischer Freiheit vermarkten kann - darf, habe ich deswegen sofort geändert.

LG
Martin

cyparis

Re:An Luna
« Antwort #5 am: August 11, 2012, 10:12:56 »
Heute abend schaue ich mir Dein Gedicht  n o c h  einmal genauer an.

Bis dann, lieber Freund!

cyparis
Der Schönheit treu ergeben
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Martin R.

  • Gast
Re:An Luna
« Antwort #6 am: August 11, 2012, 12:11:06 »
Welche Ehre ! :)

LG
Martin