Autor Thema: Auf halbem Weg  (Gelesen 1266 mal)

Erman

Auf halbem Weg
« am: Juli 22, 2012, 17:52:32 »

Gleichsam wie Kupfer fielen Blätter von den Ästen.
Es traf mich, auf halbem Weg, die Herbstkälte.
Frühlingsglanz, Rausch, vergangene Fliedergärten,
Glut - sie blieben Vermählte.

Wie ein verwundeter Vogel, die zu Himmel strebt
windet sich die Seele aus den Bleitagen; unbelebt.
Hiobswind von allen Seiten raubt, entreißt,
doch sie zuckt zurück, blass und vereist.

Meine Gärten - wartet nicht auf mich, meine Lieder
aus der Dunkelkälte. Zu euch komme ich nie wieder,
meines Lebens velar ... sacht sinkt jetzt die Sonne,
kalt fällt die Dämmerung auf meine Wonne.

Und die Nacht kommt immer näher ... Müdigkeit.
Eine schwarze Hand nur sehen meine Augen
und ich höre, was Glücklichere heut sangen
dabei denke ich noch immer an dich - voll Verlangen.


Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman

cyparis

Re:Auf halbem Weg
« Antwort #1 am: Juli 22, 2012, 18:24:09 »
Lieber Erman,


dies ist ein wunderschönes Gedicht, fast ein persischer Gesang, ein trauriges Hohelied Salomons.
Es gefällt mir außerordentlich gut und ich freue mich,
ein so großes Talent auf unserer Wiese begrüßen zu dürfen!

Bitte weiter so!

Lieben Gruß
von
cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erman

Re:Auf halbem Weg
« Antwort #2 am: Juli 22, 2012, 21:11:58 »
Lieber cyparis,

vielen dank für die herzliche Begrüßung, kommentieren und dein Lob, der mich sehr ehrt.
Es stimmt mich glücklich, dass ich den Weg hierher gefunden habe.
Ich werde mit Freude meine Gedichte in diesem wunderschönen Poesie-Forum einstellen.

Liebe Grüße
Erman
Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman