Berufen zum Arzt, so glaubst du zu heilen
all die Menschen, die im Leben verrannt
sie kommen mit dir in der Praxis zu weilen
werden glücklich wieder ins Leben versandt
Solch Mensch wie der fidele, kleine Paul
Eltern geschieden – „mamamama, ich will?!“
„ich will dich nicht“ – „geh und halt´s Maul!“
bis er bitterlich weinte - „PAUL, SEI STILL!“
In der Schule liefen andere Kinder so runder
Paul wollte weg. Er begann träumend zu fliehen
„vielleicht bin ich krank? Sie einfach gesunder?“
sieht er Mama und Papa zerreissend sich ziehen
Im Bette Abends, mit seinen Tränen dann alleine
wollte Paul weg. Er begann träumend zu fliehen
„streiten Mama und Papa, weil ich immer weine?“
kein Ausweg zum Fliehen, so half man nach mit Ritalin
Dann attestierte es auch ein Arzt dem Paule noch
wie immer, wenn etwas mit ihm nicht stimmte
ging Paul zum Doktor, der Mann heile ihn doch
„vielleicht bin ich nicht der für Schule Bestimmte?“
Mit jedem Jahr älter fühlte er, dumm und krank
in warmer Dusche kalten Bieres verkühlte er
die Prozente stiegen, wo doch der Wille nur sank
selbst die Ärzte, sie sorgten um Paul sich so sehr
Bis er mit fünfzehn, oh nein, man glaubt es kaum
von seinem Schicksal seit jeher am Tode geleint
Paul der Spinner, da hängt er im Garten am Baum
die Stunde schlug, alle Tränen waren lange geweint
Noch bevor Schockstarre und Leichenbleiche
da kloptf´s beim Arzte und wir bringen es hin
die Kinder sind Neue, Eltern immer so Gleiche
der Preis liegt hoch für unseren billigen Sinn
Die Kinder sind Neue, die Eltern, die Gleichen
in der sterilen Hygiäne eines künstlichen Lebens
Mensch, nur du kannst Hand zum Leben gereichen
eure Lehre verdunkelt. Die hohe Schule des Gebens