Autor Thema: Schatten  (Gelesen 1468 mal)

Ingo Baumgartner

Schatten
« am: M?RZ 06, 2010, 10:29:39 »
Mit Schatten greifen Bäume ins Gelände.
Sie streicheln sanft den weichen Wiesenflor
Und wachsen nach des Sonnesstandes Wende.
Als schwarze Bänder rücken sie nach Osten vor.

Sie bringen auch in Unbelebtes Leben,
Den Pfahl umkreist sein eignes Dunkelbild.
Laternen scheinen hin zum Wald zu streben,
Zur Hügelkuppe drängt ein Straßenschild.

Ich wink ihm zu, dem eigenen Begleiter,
Dem Schalk im Sold des hellen Himmelscheins.
Sein Anblick stimmt mich fröhlich, seltsam heiter.
Das Spiel der Sonne ist ein Teil des Seins.

cyparis

Re:Schatten
« Antwort #1 am: M?RZ 07, 2010, 11:52:31 »
Lieber Ingo!

Hier ist wieder jeder einzelne Vers ein ästhetischer Genuß.
Ganz abgesehen vom Inhalt.
Was wäre die Welt ohne Schattten?
Ohne Bedeutung und ohne inneren Sinn, auch übertragen.
Nicht umsonst wird in jeder Kunst (die Moderne  klammere ich aus) mit Licht und Schatten gearbeitet, gespielt, gewirkt.

Die zweite Zeile in der zweiten Strophe hat es mir besonders angetan.
Gleich ihm fühle ich mich am hohen Mittag, ein leichtes Unbehagen bleibt.
Umso schöner und näher das zweite Selbst im Abendsonnenschein.

Hab innigen Dank dafür, daß Du uns das Gedicht gespendet hast!


Lieben Gruß
von
cyparis

Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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