Melancholie

[a.c.larin]

Aus den Raureifsilberbechern
hat die Nacht heut ausgegossen.
Fahle Sonne über Dächern,
trüb von Nebelmilch umflossen,
lächelt müde Tageslicht.

Kaum ein Laut dringt an das Ohr!
Leben wendet sich nach innen -
spute dich mit dem Besinnen:
Rosenbunt am Strauch erfror.
Krähe lacht. Es stört sie nicht.

Später, um die Mittagsstunde,
tropft es Tränen ringsumher.
Braunverdorrte Rosenwunde
weckt Erinnerung am Grunde:
Widerhall, noch lang und schwer.

[Guenter Mehlhorn]

Hallo Andrea.

Halb Extraklasse, halb dem Reim geschuldet. So empfinde ich es als Laienlyrer.

Dachte sofort an den ollen Orson mit seinem Rosebud.
Kannste hier sogar verwenden.

Mein Fazit: Klasse!

Aber deine lustijen Dinga jefallen mir mehr.

Jünta.

[a.c.larin]

hallo günter,
siehst du, so gehts mir:
die einen sagen : die lustigen dinger gefallen mir besser-
die anderen wieder meinen: die lustigen dinger - naja, aber du kannst doch viel mehr, schreib "richtige" gedichte!

(wenn ich mich bloß nach meinem publikum richten würde, könnte ich schön verrückt werden )

so schreib ich halt für jeden was:
mal ernst und auch mal heiter.
mal brav und bieder, dann auch krass -
doch immer wieder WEITER!

(und ich selber bin gar nicht melanchistisch - ich hab doch nur drüber geschrieben!  )

lg,larin

[Guenter Mehlhorn]

Wat heißt denn werden?

[a.c.larin]

frecher bengel - lass dir sagen:
setzen! fünf! ( für das betragen).
nix vastehn von poesie?
na dann übe, irgendwie!

[Guenter Mehlhorn]

Wenn ich könnt, mit Praterkatzen,
in dem Riesenrädchen schmatzen,
sonem Dulli, knackig, prall,
ja, dann wäre das der Fall.

[cyparis]

Ich finde das großartig und sehr tief anrührend!
Wunderschön ohne Einschränkung.
Reimqual fand ich nicht.


Lieben Gruß
von
cyparis

[a.c.larin]

liebe cyparis,
hab dank für deine lobenden worte!

ich glaube eher, den jünta quälkt das "melancherische" hinter den zeilen!
das schmeckt ihm nicht.
(womit er recht hat: es gibt angenehmere grundgefühle)

liebe grüße,
einigermaßen heite,r trotz nebelweiter
larin