Herr Meier spricht zu seiner Frau:
"Die Liebe ist schon lange flau.
Wir sollten uns mal weiterbilden,
damit die leidenschaftlich - wilden
Gefühle nicht so rasch verflachen!
Ich kenn da ein paar Tricks und Sachen.
Habs gestern erst – oh, war das schön!–
(Du schliefst schon.) im TV gesehn."
Gesagt, getan – der Meier nimmt
sein Weib zur Hand. Die Sache stimmt:
Statt Rosen oder Kuchenherzen
umgarnt er sie bei Wein und Kerzen.
Die Kinder hat man „abbestellt“ –
so spart man nebenbei auch Geld:
Kein Blumentopf, kein Küchenhobel,
kein echter oder falscher Zobel
muss jetzt Frau Meier herrlich scheinen!
Stattdessen schenkt er ihren Beinen
massierend heute mehr Beachtung
und kann, bei näherer Betrachtung
auch zwischendurch noch Manches finden,
das lohnt, genau es zu ergründen.
Der Nachmittag vergeht im Flug.
Um sechs Uhr abends ists genug.
Frau Meier trällert bis halb acht -
der Muttertag hat Spaß gemacht!