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Das Blöken der Lämmer / Kurzer Prozess
« Letzter Beitrag von gummibaum am Oktober 14, 2024, 05:34:20 »
Ich schlendre aufs Geratewohl
durch Pilzgeruch im Wald,
und plötzlich grüßt ein Parasol
von herrlicher Gestalt.

Er lüftet kurz den Schuppenhut
und nickt mit langem Hals.
Der Ring darum, der steht ihm gut. -
Ich grüße ebenfalls.
 
Am Hut blitzt ein Lamellenkranz
wie unberührter Schnee,
und kontrastiert den Ockerglanz
der Kuppe durch Plissee.

„Wie schön Sie sind!“, entfährt es mir
mit äußerstem Respekt,
und doch, ich fühle wie ein Tier,
dem solch ein Prachtkerl schmeckt.   

Zum Glück ist da kein andrer Pilz, 
der Zeuge werden kann.
Ich seufze noch: „Mein Rohes  will’s“   
und setz das Messer an.

Kopfüber liegt er nun im Gras.
Ich trage ihn nach Haus.
Ein solcher Mord, das ist kein Spaß,
doch folgt ein toller Schmaus…
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Wo Enzian und Freiheit ist / Re: Drachenblut
« Letzter Beitrag von gummibaum am Oktober 14, 2024, 03:27:04 »
Danke, lieber Erich.

Ja, der Titel klingt eher nach Siegfried oder Herakles. Er sollte die Emotionen versinnbildlichen. Mit S 4 hast du recht. Es müsste in in V16 wohl lauten:

"dem Herzen gleich durch dich erbebt." Der antiquierte Dativ lässt mich aber noch zögern zu ändern.

Liebe Grüße von gummibaum

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Sprüche, Gedanken, Gescheites / Lehren der Geschichte?
« Letzter Beitrag von Erich Kykal am Oktober 13, 2024, 23:18:10 »
Hi Deutschsprachige!

Es ist niederschmetternd mitanzusehen, wie die pöbelnde rassisitsche Rechte immer neue Urständ feiert. Dabei wäre so wenig nötig, um ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen, zB. ausreichend Geld für einen zeitnah funktionierenden Rechtsstaat bereitzustellen. Was nützt ein tolles BGB, wenn es zu wenig Richter gibt, zu wenig Geld für Juristen im Staatsdienst, zu wenig moralisch geprüfte Polizeibeamte, die nicht nur hirntote Befehlsempfänger aus Angst um ihren Job sind, sondern Menschen, die unsere demokratischen Werte integer vertreten?
Wenn die arrivierten Politker sich immer noch lieber den Lobbyisten anwanzen, als das zu tun, wofür sie gewählt wurden? Wer kann Scholz und bräsigen Gesichtsscheinfassaden wie ihm noch seine parteilichen Durchhalteparolen glauben, während er untätig bleibt, obwohl er die Katastrophe sehenden Auges herannahen sehen muss? Oder glaubt er wirklich, dass immer noch alles soweit okay ist mit dem System?
Immer noch wird die Macht des Internet und seiner Fake Facts und Lügen sträflich unterschätzt. Die Demokratie erscheint mir mittlerweile nur noch wie die starre Hülle einer Larve, unter der sich etwas Ekelerregendes entwickelt und bald entpuppt, ohne dass ihre buchstäbliche Oberflächlichkeit etwas dagegen tun kann - oder überhaupt noch will.
Weltuntergangsstimmung bei den Gehirntätigen, blinde Hasswut auf Staat und erklärte ewige Feinde bei denen, die immer schon lieber eine Faust anstatt eines einzigen stringenten Gedankens fliegen ließen.
Erst sind es die Ausländer, dann die Juden, danach natürlich die Schwulen -- und am Ende der schier endlosen Liste Andersartiger und Andersdenkender, die man hassen muss, wahrscheinlich alle Rothaarigen und Linkshänder, und Führer bewahre, wenn du beides bist!

Es ist niederschmetternd mitanzusehen, wie das demokratische Europa sich tatsächlich selbst abschafft - nicht durch eingereiste Ausländer, ohne die hier ohnehn nichts mehr ginge, sondern durch das bildungsferne Angst- und Wutgesindel und die gewissenlosen Demagogen, die es in ihrem Sinne fehlinformieren und aufhetzen, um so um jeden Preis an die Macht zu gelangen. Die Lektion der Geschichte scheint ein weiteres Mal zu lange her zu sein, um noch zu wirken (was Wunder, wenn es mittlerweile Dutzende Versionen dieser Geschichte im Netz geben darf, ohne dass sich jemand bemüßigt fühlt, diese Irrlehren nachhaltig zu unterbinden), und wenn sich die Demokratie kaputtspart, weil korrupte Idioten sich noch mehr bereichern wollen und andere korrupte Idioten endlich auch noch ein Stück vom großen Kuchen abhaben wollen und dafür das Vertrauen der Bürgerschaft verspielen, dann kommt es so wie jetzt: Die neuen Pseudonazis generieren Mehrheiten und wollen regieren - und eines ist gewiss: Genau wie anno 33 geben sie ihre Macht hinterher bestimmt nicht mehr freiwillig her! Ein neues Mittelalter steht uns bevor - es werden nur andere Hexen verbrannt. Die herzkalte Dummheit und die sadistische Lust am Vernichten und Erniedrigen, um sich selbst zu erhöhen, wird wieder zur bestimmenden Maxime einer Menschheit in ihrer schlimmsten Form.
Die persönliche Freiheit, die demokratisch verbrieften Rechte sind den Gesättigten so selbstverständlich geworden, dass sie gar nicht mehr begreifen, was sie sich antun, wenn sie am System rütteln. Erst wenn sie weg sind, wird es zumindest bei den moralischer Denkenden ein einsichtiges Umdenken geben, aber dann wird es - wie anno 34 - zu spät sein, wenn alles andere als stummes Denken wieder einmal gewaltsame bis tödliche Konsequenzen hat.

Es ist niederschmetternd - aber ich bin alt und habe mich daran gewöhnt, ein ungehörter Rufer in der Wüste zu sein. Ich habe mich daran gwöhnt, dass die Dummheit immer wieder siegt und eine Einsicht, wenn überhaupt, immer zu spät kommt. Die Arschlöcher haben den Blöden die Welt so hässlich geredet, dass sie tatsächlich glauben, genau solche Arschlöcher zu brauchen, um sie wieder schön zu machen - was für ein Schwachsinn! Aber he - ich bin eben alt und habe schon zuviel gesehen. Mich wundert nichts mehr.
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Wo Enzian und Freiheit ist / Re: Drachenblut
« Letzter Beitrag von Erich Kykal am Oktober 13, 2024, 22:34:33 »
Hi Gum!

Schönes Gedicht, auch wenn ich beim Titel zuerst an mythologische Drachen dachte.

Einzig das Satzkonstrukt in S4 erscheint mir keinen rechten Sinn zu ergeben - etwas verwirrend verschachtelt. Sicher, dass es aussagt, was es soll, ohne unvollständig zu sein?


Sehr gern gelesen!  :)

LG, eKy
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Wo Enzian und Freiheit ist / Drachenblut
« Letzter Beitrag von gummibaum am Oktober 12, 2024, 01:38:21 »
Oh, lieber Sturm, da bist du wieder,
von mir so lange Zeit vermisst,
und singst um mich die schönsten Lieder,
ein Ruf, der unbeschreiblich ist. 

Die Zeit ist reif, die Blätter fliegen,
und munter flattert mein Gesicht
und schon bin ich hinauf gestiegen,
als fesselte mich kein Gewicht.

Die Schnur, ich will sie endlos ziehen,
was hindert mich die Wolkenschicht,
weit über sie hinaus zu fliehen,
bis in das unbesiegte Licht.

Schau nur, wie sich die Stäbe biegen,
und mein Papier, als ob es lebt,
kann ich in deinen Armen liegen,
als großes Herz für dich erbebt.

Wie klein und fern sind alle Sorgen,
und in Spiralen dreh ich mich,
ich tanze uns ein langes Morgen
und flüstere, ich liebe dich.

Doch plötzlich, Sturm, wer zieht mich nieder,   
an einer Schnur, die ich vergaß,
und trennt mich traurig nun schon wieder
von dir, von all dem Glück und Spaß….
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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Die Corona-Nörgler
« Letzter Beitrag von Erich Kykal am Oktober 11, 2024, 17:03:25 »
Danke, Gum!

'Unfair' ist ein Synonym für Politik. Das war immer schon so, aber scheinbar bmerkt man es als Indivduum erst ab einem gewissen Alter, mit ausreichend Lebenserfahrung und dem dadurch gewonnenen Zynismus. (Das, was freundlichere Geister 'Abgeklärtheit' nennen ...)


LG, eKy
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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Die Corona-Nörgler
« Letzter Beitrag von gummibaum am Oktober 11, 2024, 10:09:38 »
Lieber Erich,

ich fand die Ruhe auf den Straßen sehr wohltuend, obwohl ich wusste, dass sie damit übertreiben. Aber als Politiker sollte aus Verantwortungsgefühl besser vorsichtig sein, d.h. in unübersichtlichen Situationen auch auf Fachleute/Mediziner hören und den Schutz der Mitmenschen eher eifrig als lässig betreiben. Daher sehe ich -ganz im Sinne deines Gedichts- nicht ein, warum nun Politiker, die damals nicht entscheiden mussten, mittlerweile als übertriebene feststehende Beschränkungen/Geldausgaben in Vorwürfe ummünzen und ihr politisches Kapital daraus schlagen. Das ist unfair.

Sehr gern gelesen.

LG g

         
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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Spätsommerabende
« Letzter Beitrag von gummibaum am Oktober 11, 2024, 09:43:11 »
Besten Dank, lieber Erich.

Dir alles Gute!

g
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Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re: Tätige Ablenkung
« Letzter Beitrag von Erich Kykal am Oktober 09, 2024, 20:22:19 »
Hi Roc!

In dem Gedicht geht es darum, sich nicht vereinnahmen zu lassen, vor allem nicht vom modernen Diktat der ständigen Betriebsamkeit.

LG, eKy
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Ich bin angekommen / Re: eine Lärche ist gelandet
« Letzter Beitrag von Grüngold am Oktober 09, 2024, 17:31:12 »
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