Hi eKy!
Ich persönlich tendiere in meiner völlig laienhaften Privatphilosphie dazu, grundsätzlich
jede Qualität des Seienden als menschliche - wenn nicht Illusion, so doch vergröbernde Simplifizierung - anzusehen. Eine Aussage, die mit den Worten beginnt: "Die Zeit
ist... " (und das Subjekt Zeit kann man hier wahlweise durch andere Subjekte wie Materie, Geist, Mensch, Schönheit oder Erdnussbutter ersetzen), erweist sich somit bereits als Mensch-kontaminiert. Und wenn auf diese Weise der Begriff des Seienden vom Podest des Seins gestoßen wird, so fällt natürlich auch alles andere so ziemlich in sich zusammen, von der Religion bis zur Quantenchromodynamik und von der Moral bis zur Evolutionstheorie. Nochmal anders gesagt: Wir leben in einem Denkgefängnis. Letztlich hat das der alte Platon schon so ähnlich gesehen, nur dass in seinem jugendlichen Leichtsinn die Möglichkeit angedacht wurde, es könne jemand aus der Menschenhöhle ausbrechen und die Wirklichkeit so sehen, wie sie wirklich
ist. Ich fürchte, das "ist"
ein hehres Gedankenexperiment, welches jedoch leider nirgends hinführt.
LG!
S.