An Deck


Ich höre die Schiffsmotoren laufen,
da unten, da rauscht das Meer.

An der Reling sticht ein Mann
mit seinem Feldstecher Löcher in die See,
er sucht nach Delphinen,
er schaut voraus.

Die Aktien fallen schon wieder.

Wind weht durch die Haare
der Frauen an Deck,
das mag ich,
vor allem bei der,
 welcher der Lack ihrer Zehen glänzt :
pinkfarben
auf dem gespreizten Fuß.

Ihr weiß gewelltes Haar leuchtet
wie die Schaumkronen des Meeres.



Hans-Walter Voigt
August 2014

Das Wort

Erst kommt die Letter, dann das Wort,
der Satz folgt meist am selben Ort.
Zwei Worte brauchen wenig Platz,
doch sie ergeben schon den Satz.

In seinem Klang so rein und sauber
wirkt dieser Satz fast wie ein Zauber.
Anziehend, magisch, wundersam
zieht er nun schon den nächsten an.

Das Wort - ein Licht
in dieser Welt:
es leuchtet, glüht
am großen Zelt.

Es flüstert sich
ins weite All,
metrisch versilbt
mit Widerhall,

bis es verklingt
nach langer Zeit
und nur noch die Erinnerung bleibt.

Die ist so leis,
sie schweigt sich still;
denn jedes Wort
ist eins zuviel.


Hans-Walter Voigt
2012/2014





Liebe Lyrikfreunde,

meine Gedanken und Worte sind bei euch auf der Lyrik-Wiese gelandet.Ein leiser Tipp hat mich hierher geführt. So manche werden mich noch von anderen Foren her kennen.
Ich freue mich auf das neue Miteinander in eurem Kreis und vielleicht auch auf das eine oder andere Brückenschlagen.

Lieben Gruß
Ultramarin