die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Erich Kykal am Juli 21, 2024, 07:13:57
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Kindheit
Ein kindliches Lachen
im Garten der Träume,
wo Drachen erwachen
im Atem der Bäume.
Jugend
Ein Seufzen der Gärung
im Keller der Lüste -
gestrandete Währung
an weltlicher Küste.
Reife
Ein müdes Ertasten
nach ewigen Fragen,
ein inneres Fasten,
nach außen getragen.
Alter
Ein trauriges Sehnen,
ein stummes Ertragen,
daran sich zu lehnen
in stillem Entsagen.
Tod
Ein einsames Sterben
in wirren Gedanken.
Gefühllose Erben,
die gierig sich zanken.
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Lieber Erich,
fünf kursversige Vierzeiler: das ist knapp für eine allgemeine Lebensbeschreibung. Doch so ein Lebensrad mit fünf klugen Speichen, die Wesentliches bündeln, verbessert des Menschen Überblick, zeigt ihm wie ein momento mori seine Kurzlebigkeit und bewahrt ihn vielleicht vor schädlichen Illusionen.
Sehr gern gelesen und verinnerlicht.
Grüße von gummibaum
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Hi Gum!
Danke für den Kommi! Wusste gar nicht mehr, dass ich dies geschrieben hatte ...
Ja, rückblickend erscheint ein Leben kurz und rasch verflogen, wo man als Kind doch noch alle Zeit der Welt hatte und die Sommertage endlos waren, was man damals aber einfach hinnahm, weil Sterblichkeit noch kein fassbares Konzept war.
Meine Erfahrung: Je ereignisloser man lebt, je weniger Erinnerungen man generiert, desto kürzer erscheint einem am Ende das eigene Dasein - und vielleicht umso sinnloser.
LG, eKy