die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Erich Kykal am Mai 22, 2018, 09:48:24
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Sie lagen friedlich Hand in Hand,
die regungslosen Köpfe Seit an Seite,
als man die beiden endlich fand,
die Blicke fern vor uferloser Weite
in einem unentdeckten Land.
Gejagt von Unverstand und Zorn,
entschlüpften sie der Rache blinder Väter
an ihres Waldes kühlen Born,
entzogen sich dem grimmen Griff der Täter.
Sie lagen friedlich hingesunken,
als hätte sie ein milder Gott gerufen,
das Liebespaar zu sich gewunken
von seines Paradieses Treppenstufen,
nachdem sie stumm ihr Gift getrunken.
Verachtet, von der Welt gescholten
aus Vorurteil, das starre Menschen haben,
war mehr, als sie ertragen wollten -
so gingen sie vereint, die beiden Knaben.
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Lieber Erich,
Du hast bei mir die Namen Romeo und Julia geweckt, obwohl die "Tatsachen" nicht ganz stimmen.
die regungslosen Köpfe Seit an Seite,
gefällt mir nicht.
Wie wäre es mit
die kühlen Wangen Seit an Seite?
Welches Paar hattest Du vor Augen?
Das hochromantische und mehr als exzellent in Worte gefaßte Gedicht mit dem clou kommt auf meine Favoritenliste.
Immer:
Cypi
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Hi Cypi!
Über deinen Einwand denke ich gern nochmal nach. Dein Vorschlag würde allerdings metrisch nicht passen, denn in diesem Gedicht wechseln sich 4- und 5-hebige Zeilen ständig ab.
Der Clou - ja. Ich hatte ja vor einiger Zeit mal ein ähnliches Szenario mit zwei verliebten Mädchen entworfen. Dies nun soll das geschlechtliche Gegenstück sein, sozusagen ...
Vielen Dank für deine Begeisterung! :)
LG, eKy