die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: Erich Kykal am Februar 07, 2018, 11:34:50
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Die Tage schmelzen mir wie Gletscherzungen
im Sommerlicht dahin, darin ich reise,
dem Fluch der Zeit, der meine Glut im Eise
zu Brand entfachte - und davon durchdrungen
entriss ich mich der Stille der Gedanken,
enthob mich meiner inneren Destille
und formte diese Welt, so wie mein Wille
sie immer haben wollte - doch mir sanken
die Bilder bald dahin, die ich mir malte,
entrannen mir - nun geht mein Weg zu Ende,
und alle Scherben, die ich weinend wende,
beweisen nur den Preis, den ich bezahlte.
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Lieber Erich,
schöne Sterbegedanken zur Zeit. Wildes, dem Eis abgerungenes, Feuer, genialisches Schaffen und dann nichts als Scherben.
Sehr gern gelesen.
LG gummibaum
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Hi Gum!
Mein ureigenes Thema - ein Teil von mir kann mich einfach nicht mit der Ungerechtigkeit des Todes abfinden, tobt und wettert wider die Verschwendung millionenfacher Weisheit und Lebenserfahrung, ungezählter Schätze des Wissens und der Erkenntnis, verloren in der Gleichgültigkeit der Entropie!
Es ist der dumme Teil von mir, der sich nicht der Einsicht stellen will, dass es keinen Sinn gibt in unserer Existenz, keinen Plan, keine höhere Ordnung. Ein Zufall der Evolution, ein Baustein auf dem Weg zur Vollendung, die wir nie erleben werden vielleicht - vielleicht aber nicht einmal das.
Es ist der dumme Teil, der all diese Gedichte schreibt. :-[ Peinlich ... ::)
LG, eKy
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Das ist anders bei mir. Ich hatte mich schon einmal damit abgefunden, dass es mit mir vielleicht zuende geht und bin doch froh, dass es nicht stimmte.
LG g
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Hi Gum!
Wer vom Jenseits überzeugt ist, gibt sein Leben vielleicht leichter hin - was dem Staat nur recht ist: ein Problem weniger für die Pensionskassen ... ::) >:D
LG, eKy
PS: Schön, dass es dich noch gibt! :)
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moin moin Erich,
ich glaube nicht, dass deine Verse die Geschichte der Menschen beschreiben. Wir alle wissen, dass unser Leben endlich ist. Für die Schwachen gibt es Religionen, damit sie nicht daran verzweifeln.
alle Scherben, die ich weinend wende, beweisen nur den Preis, den ich bezahlte
[/color]
Es gibt nichts zu beweinen, denn wenn es keinen Gott, keine "höhere" Macht gibt, die uns lenkt, sind wir Staub der Zeit..........also NICHTS >:D O0
Doch liest sich der Gedanke von dir, sehr gut, für entwickelte, gläubige "Wirbeltiere" ;D
LG
CB
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Hi Curd!
Der Titel lautet nicht "Die Geschichte DER Menschen", sondern "Die Geschichte DES Menschen" - immer und immer wieder - und vielleicht vergeblich - erzählt mit jedem einzelnen Leben!
Die unendlich abgewandelte und doch ewig gleiche Geschichte von Geburt, Unschuld, Reife, Wille, Verwirklichung, Zerfall und Tod. Der Weg, den wir alle gehen (müssen).
Vielen Dank für deine Gedanken! :)
LG, eKy