die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: wolfmozart am Dezember 16, 2017, 10:59:50
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Wenn er durch die Straßen geht
Fängt mein Herz zu laufen an
Schlägt er mich in seinen Bann
Daß sich in mir alles dreht
Wenn er meine Richtung nimmt
Bin ich glücklich wie der Hase
Der im kühlen Schlangengrase
Seinem Täter nicht entrinnt
Wenn er meine Seite streift
Hört mein Mund zu atmen auf
Und ich spüre, wie im Lauf
Er nach meinem Dasein greift
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moin moin wolfmozart,
den Gedanken deines Gedichtes kann ich sehr gut nachvollziehen, wenngleich meine Jugend auch schon etwas länger vorbei ist, erinnere ich mich an die Schmetterlinge im Bauch bei Begegnungen der beschriebenen Art ;)
Doch ob der Hase darüber glücklich ist, im kühlen Schlangengrase seinem Täter nicht entrinnen zu können, bezweifele ich und glaube, dass diese Passage dem Reim geschuldet ist. Könnte man das "glücklich" nicht zum Beispiel gegen ein "wehrlos" eintauschen, obwohl mir klar ist, dass du das bestimmte Glücksgefühl meinst ?
LG
CB
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Hi WM!
Ich bin überrascht von der lyrischen Güte, die du mittlerweile erreicht hast! Ich werde ich ab jetzt wohl öfter lesen müssen! Ich gratuliere zu diesem höchst gelungenen Gedicht! :)
Hi Curd!
Täusch dich nicht! Die Lust der Hingabe, der feiwilligen Opferrolle und der damit verbundenen sexuellen Erfüllung kann durchaus solch ein Glücksgefühl bewirken! Ich finde, gerade durch diese Ambivalenz mit dem moralischen Wertekanon unserer Zeitkultur und der damit einhergehenden Zerrissenheit des LyrIch gewinnt das Werk enorm an Tiefe und Relevanz! Ich würde nichts ändern.
LG, eKy
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Lieber Wolfmozart,
du hast gut diese magnetische Anziehung durch eine dunkle Stärke beschrieben, die den Widerstand schwächt und die das Gefühl, Unterwerfung könne Lust sein, nährt.
Gern gelesen.
LG g
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Hallo Gummibaum, Curd und Erich.
Dank euch fürs Einschreiben bei meinem Poem.
Gummibaum, Unterwerfung könne Lust sein trifft meine Intention sehr gut.
Curd, wehrlos statt glücklich wäre natürlich naheliegender, trifft aber nicht das was ich sagen wollte.
Erich, ein Lob meines Gedichts durch einen höchst kompetenten Lyriker und Poesie-Kritiker, für den ich dich halte, nehme ich gerne an.
Mein lyrisches Schreiben ist natürlich Entwicklungen im Lauf der Zeit unterworfen wie alles was existiert. Ich spring aber viel hin und her, was Form und Thematik betrifft. Insofern gleicht mein lyrisches Werk eher einem Fleckerlteppich als einem harmonischem Ganzen.
Ich wünsch euch schöne Feiertage
LG wolfmozart
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Lieber wolfmozart und Freunde -
bereits Mörike beschrieb die süße Qual der Mädchen mit
"wies Lämmlein unterm Messer". :)
Lieben Gruß
von
Cyparis
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Hallo cyparis
Guter Spruch von Mörike, war mir unbekannt.
L. Gruß wolfmozart