die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Seeräuber-Jenny am Juni 20, 2015, 07:07:30

Titel: Bonjour Tristesse
Beitrag von: Seeräuber-Jenny am Juni 20, 2015, 07:07:30
Der Himmel trägt heut morgen Trauer,
schwarzgrau, und keine Sonne scheint.
Vielleicht kommt gleich ein Regenschauer,
der mit mir um die Wette weint.

Mir scheint, die Winde wehen rauer,
seit meine Eltern nicht mehr sind.
Das Glück war von zu kurzer Dauer,
das ich durch sie erfuhr als Kind.

Wo sind die Freunde all geblieben
aus alter und aus neuer Zeit?
Den Styx sind sie hinab getrieben
in einem weißen Totenkleid.

Wo sind sie hin, die großen Lieben,
so selig süß und sehnsuchtsvoll?
Bei Andern sind sie abgeblieben
und einige beim Alkohol.

Es bleiben Fragen über Fragen,
auf die kein Mensch die Antwort kennt.
Kann diesen Schmerz kaum noch ertragen,
der heiß auf meiner Seele brennt.

Doch durfte ich an bessren Tagen
vereint mit diesen Menschen sein.
Drum will ich nun nicht länger klagen
und warte auf den Sonnenschein.
Titel: Re: Bonjour Tristesse
Beitrag von: Erich Kykal am Juni 20, 2015, 09:59:48
Hi, Jenny!

Na, ich hoffe, ich bleibe dir noch länger als Freund erhalten! ;)

Die Erfahrung, die du da besingst, macht natürlich ein jeder von uns, wenn er/sie nur lange genug lebt! Man wird - so stelle ich an mir selbst fest - überhaupt morbider mit zunehmendem Alter, wenn das eigene Ende schon nicht mehr in den Sternen, sondern bereits in jeder eigenen Hautfalte zu lesen steht! ::)

Gern - mit philosophischem Gleichmut - gelesen! :)

LG, eKy
Titel: Re: Bonjour Tristesse
Beitrag von: cyparis am Juni 20, 2015, 10:23:30
Liebe Jenny -


sehr aufwühlend, dieser "Song"!
Anrührend.
Und der Titel paßt wie angegossen.

Heute ist so ein Tag.....


Aufmunternden Gruß
von
Cyparis