die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: Erich Kykal am Dezember 01, 2013, 11:41:35
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Die Welt hält inne zwischen zwei Momenten,
als stünde etwas Großes endlich stille.
Ein Neues zu bewegen fehlt der Wille
den Augenblicken noch, die sich hier trennten.
Die Welt hält inne, wie ein Atemschöpfen
vor neuem Anlauf scheint die Zeit zu rasten,
kein Schicksal greift lakonisch in die Tasten
zur Marschmusik in Herzen oder Köpfen.
Die Welt hält inne, eine neue Zeile
im Buch der Wunder ist noch nicht geschrieben,
denn alle Dinge, die wir wirklich lieben,
sind wie im Gleichgewicht. Nur für Sekunden
hat man ein großes, tiefes Glück empfunden -
dann geht es weiter wie in großer Eile.
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Hallo Erich,
ein sehr schönes Sonette, hat mir direkt eine Gänsehaut über
den Rücken gejagt (im angenehm empfundenen Sinne).
Rationale Erwägung und tief empfundenes Geheimnis wunderbar
verwoben zu einer Einheit mit Format!
Nur eine Kleinigkeit, die mich persönlich etwas stört: "wie im
Gleichgewicht" und "wie in großer Eile" in nur einer Strophe...
LG
Mandeltraum
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Hi, Mandeltraum!
Danke für dein Lob!
Das "wie" ist mir beim Schreiben und Lesen selbst gar nicht aufgefallen - es hat mich offensichtlich nicht gestört, zumal ja fast 2 Zeilen Text dazwischen liegen und das letztere "wie" relativ schwach betont ist. Daher will ich in diesem Falle noch abwarten, ob sich auch andere Leser an dieser Stelle stossen. Jedenfalls vielen Dank für den Tipp!
LG, eKy
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Oh, das hatte ich jetzt wieder übersehen.
Dann sind es sogar drei wie... Zwei in der letzten, eines in der
zweiten Strophe. ;)
Aber wenn es niemanden sonst stört oder schwer änderbar ist, egal.
LG
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Mich stört gar nichts.
Ich habe für einen Augenblick den irdischen Vorhang aufreißen gesehen und einen Blick ins Unendlich tun können.
Unheimlich!
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Hi!
Lang ist's her ... - das Sonett finde ich allerdings eins von meinen gelungeneren, daher wage ich, es einem aktuellen Publikum nochmals zu präsentieren.
LG, eKy