die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: Seeräuber-Jenny am April 17, 2010, 13:03:14
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Es lebte einst ein Domestike
so tugendhaft wie ein Spartaner.
Doch ach, im Dienst von Madame Nike
wurde er heimlich zum Schuhspanner.
Pantöffelchen aus reiner Seide,
mit bunten Federn reich geschmückt.
Wie oft hat diese Augenweide
den Liebeskranken still beglückt.
Die Riemchen goldner Sandaletten
bereiteten ihm süßen Schmerz.
Sie wanden sich gleich Eisenketten
auf ewiglich um Hand und Herz.
Nachts spiegelten sich tausend Sterne
hell auf den Tanzschuhen aus Glas.
In heißem Sehnen hat er gerne
darin vergraben seine Nas.
Die Stiefel mit den hohen Hacken
aus weichem Leder bis zum Knie
wichste er mit gebeugtem Nacken
in selbstvergessener Manie.
Als ihn die Domina entdeckte,
trat sie ihn wütend grün und blau,
worauf er wie ein Hund verreckte
zu Füßen der grausamen Frau.
Lass dich nicht blenden von den Frauen,
vom eitlen Glanz und schönen Schein.
Denn wirst du ihre Schätze schauen,
wirst du sogleich verloren sein.
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Liebe Seeräuber-Jenny,
welch grausames Ende eines Fetischisten!
Die Madame Nike ist ein Leckerbissen für sich!
Auch Schuhspanner (obwohl eigentlich kein guter Reim) ist herrlich doppeldeutig.
Hast mir eine Freude bereitet!
Lieben Gruß
von
cyparis
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Hei Jenny,
die Liebe zu den Schuhen
wird nicht nur von Männern geteilt!
erst unlängst hat sie heftig
mein eignes Kind ereilt!
Nun sammelt Tochter fleißig!
sie füllt mit Schuhn den Schrank,
(bestimmt nicht unter dreißig)
doch kauft sie, Gott sei Dank-
nicht ganz so teure Treter,
sonst wärn wir längst bankrott!
Da hilft auch kein Gezeter!
Sie machts wie ich! Oh Gott........
Glaube ja nicht, dass es was nützen würde, einen neuen Schuhschrank zu kaufen.
Der wäre bestimmt auch im Handumdrehen wieder voll!
Übrigens: was dein armer Fetischist in Strophe 5 tut, ließ mich schmunzeln.... ;D
Lg, larin
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Die Dame von der Schuhfabrik,
sie hatte damals einen Trick.
Nie wollte sie die Füße waschen,
ließ deshalb die Lakaien naschen.
Das nahmen ihr die Leute krum.
Jetzt steht sie da im Louvre rum.
Als allgemeiner Männerschreck.
Die Füße dran, die Birne weg!